Bei der PNF wird angestrebt, gestörte Bewegungsabläufe zu normalisieren. Dazu werden die Druck- und Dehnungsrezeptoren in Muskeln (Propriozeptoren), aber auch Sehnen, Gelenkkapseln und Bindegewebe z.B. durch Druck, Dehnung und Entspannung oder auch Streckung stimuliert. Diese Abläufe werden in bestimmten festgelegten Reihenfolgen durchgeführt. Dadurch kommt es in den Muskeln zu einer vermehrten Reaktion, also z.B. einer vermehrten Muskelkontraktion oder -entspannung.
Sie gehört zu den „Basis- Methoden“ der Physiotherapie und zeichnet sich durch komplexe Bewegungsmuster aus, welche grundsätzlich in diagonalen Mustern (sogenannte Pattern) verlaufen.
Wichtig bei der PNF ist die Summation von Reizen, sei es exterozeptiv (taktil, visuell, akustisch) oder propriozeptiv (über Muskel-, Gelenk- und Sehnenrezeptoren), um ein möglichst umfassendes Ergebnis zu erreichen.
Behandlungsziele
Muskelspannung normalisieren (z.B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren). Fördern der dynamischen Stabilität, Ausdauer und Kraft; Fördern der Geschicklichkeit und Koordinaton.
In der Behandlung von Menschen mit neurologischen Störungen ist das Bobath-Konzept eine der am häufigsten angewandten Therapieformen. Es basiert einerseits auf neurophysiologischer (biologischer) Grundlage, geht andererseits aber von einem Ansatz aus, der den Menschen in seiner ganzen Persönlichkeit einbezieht und als Individuum betrachtet.
Der Behandlungsansatz nimmt Bezug auf die menschliche Entwicklung, die gekennzeichnet ist durch das Zusammenwirken
sensomotorischer, emotionaler und geistiger Komponenten in der Auseinandersetzung mit dem sozialen Umfeld.
Aufgrund der Diagnose wird ein individueller Befund erstellt.
Im Vordergrund der Befunderhebung steht die Beobachtung der Eigenaktivität, sowie die Fähigkeiten des Betroffenen im
alltäglichen Leben. Man möchte darauf hinarbeiten, dass der Betroffene so schnell wie möglich Dinge des alltäglichen Lebens selbstständig bewältigen kann. Dies betrifft Bereiche wie Kommunikation, Nahrungsaufnahme, Körperpflege, An- und Auskleiden, Fortbewegung, Spiel- und Beschäftigung (z.B. zu Hause, im Kindergarten, in der Schule, im Beruf oder in der Freizeit).
Anwendungsbereiche
Zerebrale Bewegungsstörungen, sensomotorische Störungen und neuromuskuläre Erkrankungen wie
Schlaganfall, Multiple Sklerose, Schädel-Hirn-Trauma, Erkrankungen des Rückenmarks, Hirntumore,
Morbus Parkinson u.v.a.